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Planetengott Sonne

Sonne

als klassischer Planetenherrscher dieses Sonntags möge Ihnen wohl gesonnen sein

Planetengott Sonne

Von der Sonnen

Ein fewrig / hitzig Creatur /
Mein Kind höflich / edler Natur.
Was ich anfaß / besteht selten lang/
Mit grossen Herrn hanthier vnd gang.

Aus der Astronomia Teutsch
von 1576

Sonn ist der vierdt Planet / ein leben vnnd krafft aller natürlichen ding / von natur mittelmessig / heyß vnd trucken / gütig / bezeychnet der reichthumb / leiblicher ding / verständniß / reinigkeyt. Auß den farben das gelb / sanfft außdem geschmack/ Auß den tagen den Sontag / von den nächten Mittwochs nacht. Heyße darumb Sol / daß sie allein scheinet für alle andre Stern / odder scheinet vber alles das auff Erdtrich ist / vnnd laufft den tag für sich so andere Planeten hindersich lauffen. Ihr gestalt vnd formierung ist feuriger natur vnd kugelecht / acht mal so groß als die Erd / Gibt allen sternen liecht von Orient biß Occident. Aber sie scheinet durch den gantzen Zodiacum / erfüllet jren lauff inn einem Jar / daß macht 365. tag / bleibt in jedem zeichen 29. tag / vnd 10. stund. Und so Gradieren sie jren Circkel in 28. Jaren. Wie die Sonn den gantzen tag ob dem erdtrich ist / also scheint sie auch die gantze nacht vnder dem Erdtrich. Wann sie gehet durch Äquilonem / so machet sie vnd langen tag vnnd Sommer. Aber so sie gehet durch Austrum / so machet sie vns kurtze tag / vnnd den Winter. Der Widder ist jre erhöhung / darinnen sie hat grossen gewalt / vnd noch grössern im Löwen / der ist der sonnen hauß.

Die Sonn hat keinen gewalt im Wassermann / noch minder in der Wag / die ist ihr fall / hat darinn kein glück.

Sonn hat auß den Edelsteinen den Hyacinit. An dem leib / den mund vnnd das recht Aug / seiten. Von den thieren / den Löwen. Von den farben / Goldfarb / Gelb / Braun.


In den stunden der Sonnen /

So sie hat der erden / ist gut mit Königen / Fürsten / vnn großen Herrn handlen vnd zuschaffen haben / mit Bischoffen / Epten vnd Prelaten / gut Rathsherrn wehlen / gut waffen kaauffen / gelbe thier reiten / jagen. Es ist gut kauffen vnd mit Goldt handlen / vnd mit allen gelb farben dingen. Es ist nit gut mit Königen vnd Herren handlen / dieweil die Sonn vnder der Erden ist / auch ist in jrer stund nicht gut new gewand anlegen / aderlassen / noch bäw anfahen / thier kauffen / noch bey Weibern ligen. Wer in der stund kranck wirt / vberkompt starcke feber / wirt vnkräfftig hitz halber. Es ist nit gut Artzney nemmen / vmb kauffmanschafft außziehen / weiben / noch gesellschaft machen.


Ein Kind geboren in der Sonnen stund /

Wirdt ein haupt vber alle seine freunde / zu hohen ehren erwehlt. Es sey ein Knab oder Meydlin / so wirts schön von angesicht / warhafft / vnn kluger sinn / höret vngern von schwachen dingen reden / vnheylsam / haarecht an der brust / mildt vnd ehrlicher gaben / bedarff wol gewunnen Gut / thut niemandt vnrecht / ist gern bey grossen Herren / hat ein grossen bart / literaturreich / jähzornig / bald vergessen / hat frawen lieb / hasset böse leut / hat gern gute kleyder / hat ein grosse rede / ist frölich. Wann die Sonn im August inn Löwen gehet / so wircket sie mit grosser Krafft dann sonst im Jar. Wann in der Sonnen stund das new wirt / oder sein bruch / so hastu / im Sommer ein dürre vnd heysse zeit / im winter trucken vnnd kalt biß zu end desselbigen Monats. Die Sonn hat am Menschen den Magen / den solt du inn jhrer stund nit Artzneien. Hat auch innen das hirn / narck / gesicht / geäder / vnd ein theyl von allen gliedern der rechten seiten.