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Planetengott Mond

Mond

als klassischer Planetenherrscher dieses Montags möge Ihnen wohl gesonnen sein

Planetengott Mond

Von dem Mon

Ich bleib nie lang auff einem sinn /
Leyst niemandt gehorsam / Auch mein Kind /
Han vnser eygen faden recht /
Obs vns gleich duppel schaden brecht.

Aus der Astronomia Teutsch
von 1576

Mon ist der siebend Planet / von natur kalt vnd feucht / bezeychnet die schnelligkeyt / offenbarer wercke / gütig / Auß den Farben das weiß / Gesalzen am geschmack / Auf den tagen Montag / den nächten / Donnerstag nacht. Und als er von oben herab der siebend / also ist er von vnden auff zuzelen der erst Planet. Er laufet durch den Zodiacum inn 27 tagen / 7 Stundne und 23. minuten / laufft der zeit so weit als die Sonn in einem Jahr / ist inn jedem Zeychen zween tag /sechs stund / 28. minuten /durchlaufft seinen Circel in 19 Jaren.

Der Stier ist seine erhöhung /darinn hat er grossen gewalt / vnd im Krebs / der ist sein hauß.

Keinen gewalt hat er im Steinbock / noch minder im Scorpion / der ist sein fall.

Mon ist in seiner grösse ein drittheyl der Erden.

Ptolemäus zeyget an durch die Eclipses / daß die Erde drey mal als groß als der Mon.

Der Mon ein Göttin der geburt / behalt alle glidmaß der geburt an den frawen / sonst am Menschen das hirn / keel / schlund / magen / bauch / vnd eingeweydt / die leber in gemeyn / mit Jupiter.


Mons wirckung in den 12 Zeichen.

Der Mon hat in jedem Zeychen seine Wirckung so kein hinderniß zwischen kompt / Als:

So der Mon ist in Widder / fah an was du bald zum end bringen wilt / was lang weren soll / meide. Hab gespräch mit Fürsten vnd Gewaltigen / bad / beschere das haupt nicht / schrepffe keinen krancken am hals oder ohren.

So der Mon im Ochsen ist / fahe langwirige ding an / pflantze bäum / weingärten / sähe das erdtrich / baw heuser / rede mit frawen / bis frölich / kauff Ochsen vnd Rinder.

So der Mon im Zwilling ist / fahe an was nicht lang weren soll / thu Kinder zur Schul / hüte dich vor bluten.

Wann der Mon im Krebs / ziehe ven land / brauche Latwergen.

So der Mon im Löwen / was lang weren soll fahe an / schneid oder leg keine newe Kleyder an / Artzney zumundenem vermeide.

So der Mon inn der Jungkfrawen / ist am besten die kinder zur Schul thun / nimm kein weib.

So der Mon in der Wag / was bald naher gehn soll fahe an / ziehe vber land / schlaaf bey / handel mit Geystlichem / kauff / verkauff.

So der Mon im Scorpion / fahe gar nichts guts an.

So der Mon ist im Schützen / ziehe auffs schiessen / schlaffe bey / handel mit Richtern vnd Juristen / treib kauffmanschafft.

So der Mon im Steinbock / thu dich zun Alten / pflantze äcker / weingart vnd gärten.

So der Mon im Wassermann / lege grundfesten / stette / heuser / vnd thürn / pflantze bäum vnd weingärten.

So der Mon im Fisch / stricke Fischgarn / ziehe vber land.

Ist auch zumercken / so der Mon in einem vnstätten Zeychen ist / fahe an was bald soll naher gehn. So der Mon aber in einem bestendigen Zeychen / was werhafft seyn soll / fahe an. Inn einem mitteln Zeychen treib was nit lang bestehn soll. Der Mon zugethan dem Drachenkopff / ist glückhafft. Aber mit dem Drachenschwanz / ist vnglückhafftig.


In den Stunden deß Mons ist gut

Wasserbäw anfahen / honig / öl / vnnd allerley haußspeiß / fleysch / vnd zame thier / kaufen / ohn Schaaff.

Nit gut ists heyrath machen / anfahen zu bawen / noch etwas bestendigs anzufahen / nit gut gelt außzuleihen. Aber alles ist gut anzufahen / deß man bald ein end begert.


Ein Kind geborn in des Mons stunden /

Wirdt vnstät in seinem wandel / leßt sich niemandt meystern / wil niemandt gehorsam seyn / Thut im selbst gern den todt an / Kompt selten zu rechtem alter / hat selten glück in zeitlichen dingen / dann er mag seines glücks nit erwarten / Stirbt gewonlich in der jugent / hat tunckele augen / schihlet gewöhnlich / wirt offt kranck / geht gewonlich getuckt / ist kalter natur / selten frölich / Ist warhafft / wirt leicht zornig / vergeht jm aber bald / begert nicht frembd gut / wirt selten 40. jar alt / ist gern ein kauffman odder Schiffman / ein angesicht ist bleych / bedarff glücks / daß er am angesicht kein Zeychen vberkomme / wirt bald graw / hoffet fast auff jrdische ding.

Wann die Sonn im Brachmonat in den Krebs geht / so hat der Mon grossen Gewalt in seinen Stunden.

Wann das New oder Bruch wirt in der Stund / deß Mons / so hastu dem selben Monat wind vnd regen.

Der Mon hat am Menschen das Haupt / darum artzney es nicht in seinen stunden. Hat ein theyl an allen glidern der lincken seiten / vnd zu bewaren den magen / vnn geburt glid der frawen. Er hat mehr in vns zuwircken dann ander Planeten / dieweil er der nechst Planet bey der Erden / Deßhalb seines lauffs eygenschafft mehr dann anderer Planeten warzunemmen / Dann er laufft gar in kurtzem durch die 12. Zeychen / von den er guts vnnd boses ansich zeucht wirckt dasselb natürlich in vns / nach jedes Zeychens eigenschafft / wie hievor erklärt.